Tagebuch, 21.01.2017

Heute hatte ich meinen ersten echten Vater Moment. Die Juniorette hat endlich ihrer Mutter erzählt, dass sie die letzten 4 Wochen Freitags die Stunde Hockey AG geschwänzt hat. Sie hatte es mir Donnerstag bereits erzählt (tatsächlich nur von einer Stunde gesprochen) und ich sollte ihr versprechen, dass ich es nicht ihrer Mutter erzähle, sondern dass sie es machen will. Das war dann wohl am Freitag so, weil die beiden mir es am Samstag morgen erklärt haben.

Dann steht man nun da und weiß nicht, was man so recht sagen soll. Ich habe noch nie eine Seite eines Erziehungsratgebers gelesen, noch nie mit anderen Vätern oder Müttern über Erziehung gesprochen und auch nie mit meinen Eltern über dies Thema gesprochen. Komische Situation also. Im Endeffekt haben wir dann der Juniorette klar gemacht, dass das nicht gut ist, zumal wir beide ja davon ausgehen, dass sie in der Schule ist und im Unterricht sitzt. Wir beide haben es versucht ihr klar zu machen, dass es falsch ist, dass wir es aber gut finden, dass sie uns das erzählt hat. Ich weiß nicht, ob ich hätte strenger sein soll, mehr Strafe denn Verständnis an den Tag hätte legen sollen. Ich möchte aber, dass meine Tochter mir vertraut und vor allem zu mir (oder eben ihrer Mutter) kommt und Dinge erzählt. Keine Ahnung. Nunja, mal schauen wie es weiter geht. So früh habe ich das nicht erwartet. Ihre Mutter und auch ich sind keine Engel in der Schule gewesen, daher war mir klar, dass da was passieren wird. Nur nicht schon in der 3. Klasse. Ich habe zumindest bis zur 5./6. Klasse gewartet.

Im Moment stelle ich mir häufiger die Frage, ob ich ein guter Vater bin. Also gut in dem Sinne, dass ich der Juniorette Dinge mitgebe, die sie auch in Zukunft beibehalten wird. Dadurch, dass ich geschieden bin, sehe ich sie nicht jeden Tag, bekomme nur ein kleinen Teil ihres Lebens mit. Manchmal habe ich deswegen immer noch ein schlechtes Gewissen. Das bekomme ich auch nicht so leicht weg, obwohl ich die Juniorette jeden Dienstag und Mittwoch bei mir zu Hause habe. Vor ein paar Tagen hatte ich ein so schlimmen Traum bezüglich meines Vater seins, dass ich den ganzen Tag daran zu knabbern hatte. Mal schauen, wie das weiter geht.

Die Beste musste heute arbeiten, die Juniorette und ich gammelten so ein wenig rum. Am Abend habe ich dann 2 Folgen The Grand Tour geschaut, ich mochte Top Gear schon gerne, The Grand Tour hat sein lustigen Momente, ich hoffe die halten weiter durch. Die Beste ist Abends noch zu einem Geburtstag gefahren, ich lag also alleine auf der Couch. Mal sehen, vielleicht schaue ich mal ins Aktuelle Sportstudio rein, habe das lange nicht mehr gemacht.

In diesem Sinne

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3 Responses to “Tagebuch, 21.01.2017”

  1. Kuehles_blondes sagt:

    Ich find deine Reaktion ok. Wenns nochmal passiert, dann würde ich andere Konsequenzen ziehen. Diesmal steht aber auch für mich positiv im Fokus, dass sie euch vertraut hat und die Eier hatte es euch zu sagen (ein Riesen Schritt für eine 3. Klässlerin).

    Ich bin keine Expertin, aber mein Gefühl.

  2. MagicMichael sagt:

    Deine Tochter hat einen widerständigen Geist, das ist zwar wohl väterlich nervend, aber trotzdem super.