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Tagebuch, 25.11.2016

Freitag, November 25th, 2016

Pickepacke voller Tag, womit anfangen?

Auf der Arbeit (bei der Arbeit) war heute der letzte Tag der Testwochen und es ist wie immer: Trotz 2 Wochen Testzeitraum wird wann angefangen? Richtig, am letzten Tag! Da werden dir Dinger um die Ohren geworfen, das glaubt man nicht. Ja, das klingt sehr dramatisch, aber das ist es nicht. Wenn am Montag das/die System/e nicht laufen werden dennoch alle Patienten versorgt und niemand stirbt. Das erkennen aber die Mitarbeiter in den Abteilungen nicht so an, sondern wenn dann die Exceltabelle plötzlich 3 Zellen weniger groß ist, dann stirbt! morgen! ALLES! Ja, auch das ist übertrieben, aber wenn ich teilweise Fehlermeldungen bekomme, dann schüttel ich schon den Kopf. Es geht in der Firma, in der ich arbeite, primär um das Geldverdienen. Wenn morgen alles kaputt ist, wird kein Mensch sterben. Und selbst die Kunden, die bei uns Lebenserhaltende Geräte haben, haben Ersatz da und es hängt nichts vom Business Warehouse Revenue Cube ab. Ne, da bin ich zum Glück ruhig genug um diese Hektik einzuordnen.

Um 18:15 Uhr habe ich dann auch einfach aufgehört zu programmieren und dem Fachbereich gesagt, dass der Change eben nicht an diesem Wochenende live gehen wird. Wenn alles gut läuft, wird es dann das nächste Wochenende. Und auch das werden alle überleben.

Oh, heute morgen bin ich gefühlt frisch wie der junge Frühling aus dem Bett aufgestanden! Die Beste hat mein schmerzhaftes Bein am Abend noch mit Schmerzsalbe eingerieben, um ein Uhr Nachts bin ich ob der Schmerzen hoch und habe eine Ibu600 eingeworfen, weshalb ich etwas agiler aufstehen konnte. Das war schon sehr okay, weil ich nicht mehr so hilflos/beweglos war. Jetzt gerade bin ich auch wieder mit der Salbe eingerieben ins Bett geschickt worden. Ja, die Beste kümmert sich richtig gut um micht. Ich bin weiterhin/immernoch sehr erfreut, dass sie bei mir bleibt und mich erträgt.

Die Beste ist eh grossartig. Hat mal eben eine Spendenaktion ins Leben gerufen. Wenn also jemand am 09.12. nichts vor hat, dann könnte mann ja… Ich werde da weiter Werbung für machen.

Lange Vorrede. Ich sollte nun was zu Opa schreiben, weil sich sein Todestag heute zum vierten Mal jährt.
Ich trage meinen Opa immer bei mir.
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Diesen Öffner hat Opa mir schon lange vor seinem Tod in meine Hände gegeben. Er war an dem Schlüsselbund dran, der den Schuppen im Innenhof aufschliessen kann. Weil Opa irgendwann nicht mehr in den Schuppen gehen konnte. Dort wo alle Maschinen, alles Werkzeug, die Kisten Holsten Edel gelagert wurden. Da wo Opa sein (mittlerweile mein) Auto geparkt hat. Dort wo wir als Kinder Nägel in irgendwas reinschlagen konnten, wo NDR Welle Nord lief während er gedrechselt hat.

Opa war schon lange vor seinem Tod ans Bett gefesselt, konnte nicht mehr aufstehen. Ich war mehrere Jahre jeden Tag bei ihm am Bett. Habe manchmal nur Hallo gesagt, oft aber nur kurz seine Lage im Bett gerichtet. Ich bin sein Auto gefahren, habe in seinem Schuppen sein Auto geparkt. Es war schon mein Auto, er konnte nicht mehr fahren, er war eben schon eigentlich auf dem Sprung dahin, wo er jetzt schon seit 4 Jahren ist. Oma hat mir oft schon gesagt, ich könne den Öffner nun von seinem Schlüsselbund an meins machen, das versteht Opa schon. Ich konnte das aber nicht, es war doch sein Öffner und sein Schlüsselbund.

Als ich den Anruf erhielt, dass Opa gestorben ist, habe ich tatsächlich als erstes den Flaschenöffner an mein Schlüsselbund angehängt. Es war nun meiner, nicht mehr Opas. Und ich denke jedesmal an Opa, wenn ich mit dem Öffner ein Bier aufmache. Er ist eben immer bei mir. Das liest sich alles gerade sehr traurig, ist aber gar nicht so gemeint.

Wir saßen heute abend etwas länger bei Oma, was aber nicht dem Tag geschuldet war. Es ergab sich eben so. Natürlich haben Oma und ich der Besten Geschichten über Opa erzählt, aber es gab noch genug andere Geschichten zu erzählen. Eines war die Doku über den wilden Hamburgen Osten, aber darüber lasse ich mich ein anderes Mal aus.

In diesem Sinne