Johan Djourou ist da, ein Training und viel drumherum

Johan Djourou

Der HSV hat einen neuen Innenverteidiger. Für ein Jahr leihen wir Johan Djourou vom FC Arsenal (ohne London) aus.
Diese Verpflichtung war aber nicht zum Nulltarif, laßt euch da nicht blenden. Wir zahlen sicher einen sehr großen Teil des Jahresgehaltes, daß ist so üblich bei einer Leihe.

Auch wird Oliver Kreuzer gelobt, einen so guten Verteidiger verpflichtet zu haben.
Hat er das?
Schauen wir uns mal seine Leistungen in der letzen Saison an. 14 Saisonspiel stand er nach der Winterpause in der Abwehr von Hannover 96. Das Team fing sich 24 Gegentore, das macht 1,7 Gegentore pro Spiel. Zum Vergleich die Werte unserer Innenverteidiger in der letzten Saison: Paul Scharner 0 (1 Spiel, 0 Gegentore), Michael Mancienne 1,4 (21, 29), Slobodan Rajkovic 1,5 (6, 9), Heiko Westermann 1,6 (33, 52) und Jeffrey Bruma 2,3 (7, 16). Johan Djourou ist als besser als Kamikaze Jeffrey aber schlechter als alle anderen Innenverteidiger.

Er hat laut squawka.com 69% seiner Zeikämpfe gewonnen. Der Vergleich (meine Daten von sky.de) SR 77%, HW 66%, MM 62%, JB 59% und PS 50%. Zweitbester Wert für JD. Bei der Passgenauigkeit finde ich 83% für Johan Djourou. Auch hier der Vergleich: MM 86%, JB 84%, HW 82%, PS 75% und SR 73%. Drittbester in der Reihe für Johan. Wobei Jeffrey Bruma den Verein verlassen hat und Johan damit auf Rang 2 aufrückt.

Thorsten Fink und Oliver Kreuzer wollten beide diesen Mann verpflichten. Ich gehe also davon aus, daß er der Wunschverteidiger in dem System des Trainers und des Sportvorstandes ist. Ich muß ehrlich gestehen, ich habe nicht auf JD geachtet wenn ich Hannover mal hab spielen sehen, daher kann ich ihn schlecht bewerten.

Herzlich Willkommen Johan, sei dir sicher, daß ich dich unterstützen werde!

In der Presse wird gemunkelt, daß ein weiterer Innenverteidiger verpflichtet werden soll und weiterhin hat der Sportvorstand beim ersten Training gesagt, daß er sich vorstellen könne, mit Jonathan Tah als 4. Innenverteidiger in die Saison zu gehen. Das alles sollten die drei Spieler Paul Scharner, Michael Mancienne und Boban Rajkovic als deutliches Zeichen nehmen: Mit ihnen wird nicht mehr geplant, sie können sich ein neuen Verein suchen.

Ich finde das schade, habe hier schon oft genug geschrieben und dort oft genug erzählt, daß ich viel von Michael Mancienne und Boban Rajkovic halte. Aber ich bin weder Trainer noch habe ich Ahnung vom Fußball.

Das erste Training

Am Montag startete der HSV in die neue Saison. Ich habe einige Bilder vom Trainig gemacht.

Es war das erste Training, viele Spieler fehlten, aber eines viel mir sehr positiv auf: Jonathan Tah ist ne Kante und Florian Stritzel ist zwar ein langer Schlaks aber ist schnell unten und hat fussballerisch einiges drauf. Sehr gut gefallen hat mir, daß er lautstark beim Spiel alt gegen jung seine Mannschaft dirigiert hat. Klasse!

Drumherum

Im Januar ist die ordentliche Mitgliederversammlung. Auf der letzten im Juni hat Ernst Otto Rieckhoff verkündet, daß er einen Vorschlag zur Umstrukturierung des Vereins erarbeiten will. Auch Jürgen Hunke deutete an, daß er ein Papier erarbeitet, welches sich mit einer Ausgliederung beschäftigt.

In der letzten Woche konnte man dann lesen, daß die beiden sich getroffen haben und ein gemeinsames Papier erarbeiten werden.

Das wird lustig werden, denn das Wort Ausgliederung reicht, um alle Änderungsvorschläge in der Mitgliederversammlung auflaufen zu lassen. Es wird spannend werden.

In diesem Sinne: Nur der HSV!

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16 Responses to “Johan Djourou ist da, ein Training und viel drumherum”

  1. YellowLed sagt:

    Zwei Sachen:

    Was ist das bitte für ein hanebüchener IV-Vergleich? Gegentore pro Spiel lassen sich wohl kaum an einem einzelnen Mann festmachen. Der Fokus bei der Verpflichtung des „großen“ IVs lag eindeutig auf den spielerischen Fähigkeiten – wo sind dann die Pass-Statistiken? Deine Vorliebe für Statistiken in allen Ehren, aber so wird das nichts. :-)

    Können wir außerdem bitte aufhören, von Jonathan Tah als „Kante“ zu sprechen? Ja, der Junge ist körperlich beeindruckend weit für sein Alter, aber nebenbei spielt er halt auch, als wäre er 10 Zentimeter kleiner und 20 Kilo schlanker. Das finde ich deutlich beeindruckender und für seine fußballerische Entwicklung auch wichtiger.

    • nedfuller sagt:

      Bei der Passgenauigkeit finde ich 83% für Johan Djourou. Auch hier der Vergleich: MM 86%, JB 84%, HW 82%, PS 75% und SR 73%. Drittbester in der Reihe für Johan. Wobei Jeffrey Bruma den Verein verlassen hat und Johan damit auf Rang 2 aufrückt.
      Die Pass Statistik habe ich doch genannt.

      Tah ist aber ne Kante, so!
      Und spielen kann er auch. Da paßt alles.

      • YellowLed sagt:

        Ziehste bei Mancienne die Rückpässe ab, liegt er bestimmt unter 80%.

        Ich weiß, Dir stinkt es ein bisschen, dass Mancienne, Scharner und Rajkovic gehen sollen. Kann ich z.T. nachvollziehen, aber Tatsache ist – Westermann plus neuer Nebenmann plus Tah, da bliebe nur ein (Bank-)Platz im Kader.

        Bekanntlich ist das einzig gute an Westermann, dass er verlässlich spielt, sprich: Schon der dritte Mann wird vermutlich nicht viel Spielzeit sehen, zumal auch Djourou in seiner gesamten Karriere über etliche Ligen nur eine gelb-rote (keine rote) Karte kassiert hat. Da finde ich es auch sinnvoller, einen jungen Mann wie Sobiech dahinter aufzubauen. (Ja, da hätte man auch einen aus der U23 … geschenkt.)

  2. donvanone sagt:

    Das mit dem sehr merkwürdigen Vergleichswert bei den Innenverteidigern ist mir auch aufgefallen, da bin ich hier statistikmäßig was anderes gewohnt.
    Warum ich aber eigentlich kommentieren wollte: Kannst du jemandem wie mir, der mit dem Verein an sich nichts zu tun hat, nur die Spiele schaut und ein paar ausgewählte Blogs liest (und auch euren Podcast ab und an mal hört, aber irgendwie fehlt da die Zeit, zumal ihr ja nicht wirklich kurze Outputs produziert…), mal kurz erklären, was das Problem mit der Ausgliederung ist? Scheitert es an denen, die das Wohl des Profibereichs wollen, oder an denen, die zum anderen Teil des Vereins gehören und die Profis nicht gehen lassen wollen?

    • nedfuller sagt:

      Das Problem mit der Ausgliederung ist, daß in Augen vieler damit der Breitsportverein HSV ein Ende findet. Der HSV ist eben mehr als Profifußball.
      Die Seele des Vereins würde „verkauft“ werden.

      Spannend dabei ist, daß der Supports Club in viele Länder Europas eingeladen wird, um die Strukturen vorzustellen. Die werden da als Beispiel genommen um die Demokratie im Verein zu etablieren.

      Mich würde interessieren, ob es die Strukturen sind, die den HSV daran hindern, seit 1987 ein Titel zu gewinnen.

      Denn Strukturen stehen nicht auf dem Platz, wir haben mit diesen Strukturen eine Mannschaft auf den Platz gestellt, die in der Champions League gespielt hat und in der Bundesliga 3. geworden ist. Da hat sich keiner um die Struktur gekümmert.

      • Markus S. sagt:

        Ich würde mich auch gerne mal zum Thema Ausgliederung äußern. Aus meiner Sicht hätte die Ausgliederung unter anderem den Vorteil, dass kurzfristig mehr finanzielle Mittel zur Verfügung wären, da die anderen Abteilungen nicht mehr so viel Geld von der Profi-Fußballmannschaft, welche das meiste Geld auch einnehmen, abbekommen würden.

        Weiterhin würde wohl das Entscheidungsorgan überarbeitet und hoffentlich mit Fußball erfahrenen Personen besetzt werden. Der Manager würde mehr und vor allem schnellere Entscheidungsbefugnis bekommen.

        Doch wo es Vorteile gibt, gibt es natürlich auch Nachteile. Der Breitensport könnte nicht mehr so betrieben werden, da durch die Ausgliederung Kürzungen für die Abteilungen zukommen werden. Die Möglichkeit, das Sportangebot mit erheblich geringeren finanziellen Mitteln Aufrecht zu erhalten, bezweifle ich stark.

        Weiterhin könnte es bei der ausgegliederten Profi-Mannschaft ebenfalls zu Problemen kommen, wenn es wegen schlechter Transfers, zu hoher Gehaltszahlungen und ausbleibendem sportlichen Erfolg zu erneuten finanziellen Engpässen kommt.

        Was bringt eine also Ausgliederung, wenn es erneut zu Verlusten kommt? Nur ausgliedern, weil es die anderen Mannschaften auch machen? Mit sportlichem Misserfolg muss immer gerechnet werden. Erfolg ist aber auch immer möglich – Ausgliederung hin oder her.

        Sinnvoller wäre aus meiner Sicht eine Überarbeitung des Aufsichtsrates. Unter anderem eine Besetzung mit erfahrenen Personen aus dem Profi-Fußball-Bereich in diversen Bereichen (ehemalige Spieler, Trainer, Manager, Funktionäre, etc.), bestenfalls mit HSV-Affinität, würde langfristig mehr Erfolg haben als eine Ausgliederung.

        Vergessenen darf man bei diesem Thema auf keinem Fall den Supporters Club. Europaweit wird mit den Strukturen innerhalb des Vereins geworben und überall mit Anerkennung gewürdigt. Bei einer Ausgliederung wäre das Ansehen dahin und viele aktive Mitglieder würden sicherlich die Arbeit aufgeben.

        • donvanone sagt:

          Vielen Dank für die Antworten

        • nedfuller sagt:

          Wieso meinst du denn, daß wir mehr Geld zur Verfügung haben? Das ginge nur wenn ein externer Investor einsteigt oder wir an die Börse gehen.

          Der Vorstand hat jetzt die gleichen Befugnisse wie in einer GmbH, AG oder sonstigen Kapitalgesellschaft. Er muß lediglich Investitionen über 500k Euro dem AR vorstellen und genehmigen lassen.

          Der Breitensport würde genau so wie jetzt existieren. Jede Abteilung muß sich selber finanzieren und bekommt für den Leistungssport Zuschüsse.

          Die Verkleinerung des AR wäre eine Möglichkeit.

          • Markus S. sagt:

            Die Einnahmen des Vereins kommen zum allergrößten Teil von der Profi-Fußballmannschaft. Vom jährlichen Etat gibt diese Abteilung einen bestimmten Teil an die anderen Abteilungen ab – da Universalsportverein.

            Bei einer Ausgliederung würde dieser „abgebende“ Betrag sich verringern, so wie es bei anderen Vereinen auch der Fall ist. So ließt man es zumindest sehr häufig im Internet. Demnach würde für die Fußballer grundsätzlich mehr Geld zur Verfügung stehen.

            Weniger Etat für die anderen Abteilungen hätte für diese eventuell Probleme zu Folge. So stell´ ich mir das vor – muss aber nicht sein.

            Ein Einsteigen Externer (einzelner Investor oder Unternehmen), so wie es Herr Matz in seinem aktuellen Blog sich vorstellt bzw. wünscht, würde ebenfalls Kapital einbringen. Allerdings wäre dies ein einmaliger Kapitalzufluss. Gleichzeitig würde sich der / die Externe einen Platz im Aufsichtsrat höchst wahrscheinlich sichern wollen, um selbst mitbestimmen zu können. Vorteilhaft sehe ich das nicht…

  3. Sascha sagt:

    Zuerst dachte ich, Du hast meinen Blogeintrag kopiert. :-) Sorry, kleiner Scherz, aber unsere Ansätze sind sehr ähnlich. Du gehst dann aber soch weiter in die Tiefe.

    Ich glaube, das große Plus – oder zumindest der Hauptgrund, warum JD sich von den bisherigen IVs abhebt – ist seine Spieleröffnung. Für mich ist er ein Gewinn. (Das Finanzielle sei hier mal unerwähnt.)

  4. nedfuller sagt:

    Woher weißt du denn, daß er das so gut kann? Hast du das gesehen? Ich bin gespannt, ob HW sich den Ball wegnehmen lassen wird im Aufbau.

    (Ich habe dein Eintrag gelesen, bevor ich geschrieben habe ;-) )

    • The R sagt:

      Ich habe wenig gesehen und deutlich mehr gelesen (Meinungen von 96-Fans beispielsweise, kicker-Berichte oä). Und HW? Der wird gar nicht mehr spielen, wenn Sobiech kommt. ;-)
      Schön übrigens, dass Du fit genug bist, um noch online zu sein.

      • nedfuller sagt:

        Na dann bin ich mal gespannt, wie er sich machen wird.
        Immerhin ist es mal ein großer Verteidiger und spielen soll er ja anscheinend auch können.

        Danke, bisher ist die Betäubung noch nicht weg, daher merke ich noch keinen Schmerz.

  5. Olli sagt:

    Huhu,
    habe aktuell noch Urlaub und würde morgen (4.7.) mal gerne zum Trainings an der Arena fahren. Laut HSV-Seite soll da ja 10Uhr Training sein, nur manchmal fallen ja auch Termine aus. Würde gene ungerne durch die ganze Stadt fahren.
    Weiss wer, wie man sich da absichern kann?

    • nedfuller sagt:

      Bei HSV.de stehen die Termine eigentlich immer drin.

      • Olli sagt:

        Ja, tun sie, aber manchmal fallen Termine ja auch aus, wegen PR-Terminen o.ä.
        Wenn wer ne Info hätte, der heute evtl. da war und mehr weiss, wäre das ganz gut.
        Aber sonst fahre ich da halt morgen mal mit meiner Frau einfach hin.
        Vor 10.30Uhr werden wir es aber nicht schaffen.