Tagebuch, 12.01.2017

Ein langer Arbeitstag, ich habe die Firma erst um 19 Uhr verlassen. Allerdings war das auch meinem Ehrgeiz geschuldet, es gab da den einen einfachen Change, der schnell noch fertig werden wollte. Und da ich mittlerweile nichts mehr schnell schnell mache, musste alles gut gekapselt und wiederverwendbar programmiert werden. Die Testaufforderung ging heute noch raus an den Fachbereich, so dass ich mit einem gutem Gefühl nach Hause gehen konnte.

Gefühle. Ausschalten sollte man sie. Sind sie doch für so viel Leid verantwortlich. Ja, ich weiß, auch für viel Freude, aber davon rede schreibe ich gerade nicht. Ich habe mit jemanden relativ intensiv über den HSV und mich geredet. Dazu gibt es bald sogar mehr zu hören, das gebe ich dann hier rechtzeitig bekannt. Im Gespräch sollte ich meine Gefühle beschreiben, was alles seit 2014 passiert ist. Das ging sogar sehr gut, ich war recht gefasst und es ging mir nicht nah.

Dann allerdings musste ich antworten, ob ich noch ins Stadion gehe.

So wie ich leider nicht weiß, wann ich das erste Mal im alten Volksparkstadion bzw. in der damals neuen AOL Arena ein Spiel besucht habe, weiß ich nicht mehr, welches mein letztes Spiel war. Ich weiß es nicht mehr. Und heute wurde mir klar, dass ich mich noch nicht vom Stadion verabschiedet habe. Ja, das war mir eigentlich klar, ich habe der Besten ja bereits versprochen, dass wir zusammen zum Auswärtsspiel ihres Effzeh gehen werden. Ich in die Gästekurve. In meiner Vorstellung habe ich dann gedacht, ich könne einfach kurz hin, einmal noch rein gehen und dann irgendwo draußen am Bierstand auf die Beste warten. Denn ehrlich: Das Spiel interessiert mich tatsächlich nicht. Die Spiele der HSV AG sind mir egal und ich freue mich zwar, wenn es dem Effzeh gut geht, weil ich dann weiß, dass es der Besten gut geht. Aber mehr ist da nicht.

Nunja, als ich also erzählte, dass mein Abschied vom Stadion noch nicht stattgefunden hat, ist mir dies bewusst geworden. Meine Stimme wurde belegter und ich musste tief Luft holen. So einfach wird das dann wohl doch nicht werden. Mal schauen, wie ich mich darauf vorbereiten kann. Kann ich vermutlich gar nicht.

Gefühle. Ausschalten sollte man sie. Sind doch für so viel Leid verantwortlich.

Am Abend habe ich noch ein paar Folgen Deep Space Nine geschaut. Das war schön.

In diesem Sinne.

Tags: ,

4 Responses to “Tagebuch, 12.01.2017”

  1. Der Bruder sagt:

    Ich helfe gerne beim Abschied. Und wenn ich mich recht erinnere, habe ich deine vorletzte Dauerkarte noch in der Tasche.

  2. nurdertim sagt:

    Wenn Du möchtest, komme ich mit und warte bei Knappis auf Dich.

    • nedfuller sagt:

      Auf das drumherum freue ich mich sogar, die Kölner, die weiterhin zum HSV Geher treffen.

      Im Stadion. Das wird glaube ich schwierig. Aber wenn du bei Knappis auf mich wartest, dann geht es mir gut.