Ein Kreuzer, eine Versammlung und ein Spieler

Viel ist passiert seit dem letztem Eintrag hier. Es gab eine Mitgliederversammlung, wir haben einen neuen Sportvorstand und es gab einige Kritik an meinem Beitrag über Rafael van der Vaart. Zu allem hier und heute meine Meinung.

Oliver Kreuzer

Das Chaos ist vorbei, die laaaaaange Suche hat ein Ende, das Theaterstück hat seinen letzten Akt hinter sich.

Moment mal. Laßt uns doch mal kurz schauen, wie lange es jetzt gedauert hat, bis wir einen neuen Sportvorstand haben:
Am 22.05.2013 verkündete der HSV, daß man sich von Frank Arnesen trennt. Klar, vorher in der Presse wurde bereits vorher schon gemunkelt, daß es nicht mehr lange dauert, bis diese Trennung vollzogen wird.
Am 02.06.2013 verkündet dann der Aufsichtsratsvorsitzende Manfred Ertel auf der Mitgliederversammlung, daß man Oliver Kreuzer als neuen Sportvorstand verpflichten konnte.

Es waren also 11 Tage die wir für die Suche und die Verpflichtung eines neuen Sportvorstandes benötigt haben. Chaos? Hängepartie? Posse? Ganz ehrlich, wenn ich nur diese Daten, dann komme ich zu der Erkenntnis, daß es all das nicht ist.

Ja, wir haben viele Namen in der Presse gelesen.
Und? Tun wir das nicht immer?
Ja, der Zeitpunkt und die Art der Entlassung von Frank Arnesen haben einen sehr bitteren Beigeschmack.
Hat aber der Aufsichtsrat zu irgendeiner Zeit in der Öffentlichkeit die Gründe für die Entlassung kund getan? Nein, das hat er nicht. Ich habe bereits in meinem Eintrag dazu spekuliert, daß es ja auch Gründe dafür geben kann. Die Trennung verlief im großen und ganzen Sauber, weder der Aufsichtsrat noch Frank Arnesen treten nach, so what? Man kann Frank Arnesen nur Danken und sich nun auf Oliver Kreuzer freuen. (Zur Kritik am Aufsichtsrat komme ich noch später).

Jetzt also Oliver Kreuzer.
Was halte ich von ihm? In der 17. Episode vom rautenradio hatten Sven und ich die Chance mit Olaf zu sprechen, der uns seine Sicht zu der Zeit von Oliver Kreuzer beim KSC schilderte. Ebenfalls haben wir in der 16. Episode mit Kai von allesaussersport über die potentiellen Kandidaten gesprochen. Ich bin etwas skeptisch, weil seine vorherigen Stationen zwar von Erfolg begleitet wurden, aber ich schwer einschätzen kann, was der österreichische oder schweizer Fußball im Vergleich zur Bundesliga bedeutet. In Deutschland hat er den KSC in die 3. Liga begleitet und zurück in die zweite gebracht. Dabei darf man nicht außer acht lassen, daß er den Kader ausgemistet hat. Wieviel Anteil seine Arbeit am Erfolg hat, werden wir wohl erst beim HSV sehen können. Nach einer Philosophie sieht es in seinen alten Station auf den ersten Blick nicht auf, aber ich denke er hat dazu gelernt und wird nun wissen, wie man einen Verein sportlich aufstellt. Das Schöne daran: Bei uns hat er die Chance dazu!

Es warten einige Aufgaben auf ihn. Spieler müssen verkauft werden, der Kader soll erheblich kleiner werden. Dabei soll dann noch Geld für neue Spieler übrig bleiben, da der Trainer gerne noch Ergänzungen in der Abwehr (Innenverteidiger) und im Sturm hätte. Das ganze mit den Zielvorgaben internationaler Wettbewerb und einer schwarzen Null (siehe unten). Das wird nicht leicht werden. Hoffen wir, daß er die Aufgaben gut bewältigt.

Herzlich Willkommen Oliver Kreuzer, ich werde ihr Tun kritisch beobachten. Überzeugen sie mich mit ihrer Arbeit, der HSV hat kein bestelltes Feld welches sie ernten können. Pflügen sie um, schneiden sie alte Zöpfe ab und vor allem: Bringen sie eine Philosophie nach Hamburg, auf die wir die Zukunft erfolgreich bauen können.

Mitgliederversammlung

Ich werde hier nicht den ganzen Ablauf der Versammlung wiedergeben, daß hat zum Beispiel Tim bereits getan. Ebenfalls hat der HSV einen Bericht zur MV veräffentlicht.

Ich bin zur Mitgliederversammlung gegangen, weil mir einige Fragen auf der Seele brannten. Sollten diese nicht in den Reden der jeweiligen Gremien beantwortet werden, wollte ich etwas tun, was alle Mitglieder tun sollten: Teilhaben am Vereinsleben und Fragen stellen. Dazu ist die Mitgliederversammlung da. Es gibt ausreichend Gründe, warum man nicht teilnehmen kann (oder gar will) aber dann da zu sein und immer nur zu mosern und zu meckern war mir zu wenig. Ich wollte meine Fragen beantwortet wissen. Daher habe ich dem Vorstand die unten stehenden Fragen gestellt, da meine Fragen an den Aufsichtsrat in den Ausführungen bereits beantwortet wurden.

An der Aufsichtsrat
Was waren die Gründe für die Entlassung von Frank Arnesen?
Dazu hat Manfred Ertel leider keine ausreichende Antwort gegeben. Er deutete an, daß es finanzielle Gründe waren. Alle anderen Gründe der einzelnen Aufsichtsratsmitglieder hat er nicht dargestellt.
Ich fand es schade, daß nicht alle Ratsmitglieder sich ans Mikrofon gestellt habe und ihre Sicht dargestellt haben. Der einzige, der das tat war Ali Eghbal, der zugab, daß er für die Verlängerung gestimmt hat. Es gab aber keine Kritik von ihm an den anderen Kollegen, er stellte für mich sehr schlüssig dar, daß es in einem Entscheidungsgremium immer kontroverse und konträre Meinungen gibt. Die Mehrheit entscheidet dann.
Ein Nachhaken hier schien mir nicht sinnvoll, da sich die anderen Ratsmitglieder nicht zu Wort melden wollten.
Wie können die Mitglieder mehr über die Arbeit der einzelnen Aufsichtsratsmitglieder erfahren (Stichwort: Transparenz)?
Das war eines der großen Schlagworte zum Amtsantritt von Manfred Ertel. In seiner Rede ging er darauf ein und verkündete, daß es halbjährig ein Infoabend mit dem Aufsichtsrat geben wird, in der die Arbeit dargestellt und sich die Räte den Mitglieder stellen werden.
Ganz ehrlich, das reicht mir aus. Ein Defizit wurde erkannt und ein Lösungsvorschlag gemacht. Ich werde das weiter verfolgen und zur nächsten Mitgliederversammlung dazu ein Fazit ziehen.
An den Vorstand
Ist geplant aus den Geldern der Anleihe für den Campus ein kleines Amateurstadion an der Arena zu bauen?
Hintergrund war, daß Eintracht Norderstedt kurz vor dem Aufstieg in die Regionalliga Nord steht. Unsere zweite Mannschaft spielt im Heimstadion der Eintracht ihre Heimspiele. Der Vorstand hatte aber bereits verkpndet, daß die U23 in Zukunft an der Hagenbeckstraße spielen wird.
Die Antwort war mehr als informativ. Zum einen durften wir erfahren, daß der SV Lurup in der Nähe des Volksparks ein neues Stadion erhalten wird und unsere U23 dann mittelfristig dort spielen wird. Zum anderen haben wir erfahren, daß lediglich das Grundstück auf dem die Arenea steht dem HSV gehört. Verläßt man das Stadion, befindet man sich auf dem Grundstück der Freien und Hansestadt Hamburg. Wir haben es also a) nicht in der Hand und b) nicht den Platz ein eigenes Amateurstadion zu bauen. Der Umzug in die Hagenbeckstraße begründete Carl-Edgar Jarchow damit, daß der HSV nach Hamburg gehöre, und daß das Hagenbeck-Stadion nach dem Wegfall des Rothenbaum-Stadions (erinnert mich mal jemand monatlich daran, daß es ein Entwurf in meinen Einträgen in meinem Blog gibt, der sich mit den Stadien des HSV beschäftigt?) bereits lange Heimat der Zweiten war.
Wie werden die Zinsen für die Anleihe im Etat eingeplant?
Es wäre doch zu leicht, die Gelder aus der Anleihe auch für die Zahlung der Zinsen zu nutzen. Der Vorstand stellte aber klar, daß die Zinsen aus den laufenden Einnahmen bezahlt werden müssen. Dies aber erst nach erneuter Nachfrage, er vergaß es bei seiner ersten Antwort.
Die Verträge der Jugendtrainer der Jungendmannschaften laufen alle aus, wie ist der Stand der Dinge?
Mein Bruder wies mich in einem Telefonat darauf hin, daß alle Verträge der Trainer unter der U19 auslaufen und bis jetzt nicht verlängert wurden. Der Vorstandsvorsitzende hatte sofort eine Antwort parat und stellte dar, daß dies unter Frank Arnesen voran getrieben wurde und die Vertragsabschlüsse einer der ersten Aufgabe von Oliver Kreuzer sein wird.
Während der Versammlung hatte ich dann noch die Frage, ob eine Beteiligung von Herrn Kühne am Spieler van der Vaart besteht. Carl-Edgar Jarchow sprach in seiner Rede davon, daß alle Beteiligungen abgelöst worden sind.
Kurz und knapp: Die Beteiligungen in Höhe von 25% an etwaigen Transfererlösen besteht weiterhin, alle anderen Beteiligungen aus dem Anstoßhoch3 Deal wurden aufgelöst.

Alles in allem wurden also meine Fragen beantwortet.
Genau dazu ist die Mitgliederversammlung da.

Völlig baff war ich bei der Vorstellung des neuen Sportfive Vertrages.
Da hat Joachim Hilke ganz tolle Arbeit geleistet und die Konditionen für den HSV erheblich verbessert. Die anwesenden Mitglieder wurden ausführlich und umfänglich über die Inhalte informiert. Die Eigenvermarktung ist weiterhin das Ziel des HSV, die Erreichung wurde aus finanziellen Gründen aber auf 2020 verschoben. War der alte Vertrag noch mit diversen drohenden Ausgaben verbunden, ist der neue Vertrag völlig frei davon und läßt neue Verhandlungen noch besser dar stehen.
Rahmendaten: Das Darlehen von 12,4 Mio. Euro wird nichtig. Sämtliche handelsrechtlichen Kosten nach einer Vertragsauflösungen fallen nicht beim HSV an, die Provisionen aus den TV Geldern der letzten und aller zukünfitgen Spielzeiten gehen nicht mehr an Sportfive. Insgesamt zahlen wir 4-6 Millionen Euro weniger an Sportfive, die Marke HSV ist ab sofort ausschließlich in der Hand des HSV. Ganz ehrlich: besser ging es in dieser Situation nicht!

Mein Eindruck aus der Versammlung:
Das erwartete Chaos blieb aus. Ganz ehrlich, wenn maximal 700 stimmberechtigte Mitglieder anwesend sein, ist der Frust wohl nicht all zu groß.
Die Wortmeldungen zum Bericht des Aufsichtsrat waren teils polemisch, teils konstruktiv aber zum größten Teil nichts, was nicht bei anderen Sitzungen auch schon zu hören waren. Einzig Otto Reickhoff stach heraus, weil er sich für eine Initiative zur Verfügung stellte, die einen Vorschlag macht, wie man den HSV strukturell so aufstellen kann, daß alle Nachteile der jetzigen Struktur eliminiert, aber die Mitbestimmung der Mitglieder erhalten bleibt. Ich werde versuchen Kontakt zu ihm aufzunehmen um mich daran zu beteiligen. Mal im ernst: ich finde unsere Struktur grundsätzlich nicht falsch, bin aber Veränderungen derselbigen sehr aufgeschlossen. Zur nächsten Mitgliederversammlung soll es einen Vorschlag geben. Mal sehen, wie man sich da einbringen kann.

Ebenfalls wurden mir ein wenig die Augen geöffnet. In der Öffentlichkeit wurden sehr viele Zahlen spekuliert. Der Aufsichtsrat wurde als zerstritten dargestellt. Summen von Gehältern oder Ablösesummen stand auf Heller und Pfennig als gültig erklärt. Zu all dem wurde Stellung bezogen. Nein, es das Gehalt von Jaroslav Drobny wurde nicht genannt. Warum auch, der einzige, der in der Lage wäre das zu veröffentlichen ist der Spieler selber. Der Vorstandsvorsitzende machte aber deutlich, daß 900.000 Euro Jahresgehalt weit übertrieben ist. Der Aufsichtsratsvorsitzende verneinte die Spaltung des Aufsichtsrates. Ja, es wird viel diskutiert und es gibt verschiedene Meinungen. Aber man ist sich nicht spinnefeind. Hier steht also die Aussage von Dieter Matz gegen die Aussage von Manfred Ertel (und auch Uli Klüwer bzw. Ali Eghbal) gegeneinander. Haltet mich für naiv, aber da glaube ich dem Vorsitzendem mehr als einem Pressevertreter.

Was bleibt sind die vielen Meldungen in der Presse, die den Stand der Verhandlungen mit Kandidat A, der Absage des Kandidates B und die Entlassunge von Frank Arnesen betreffen. Dazu wurde von Frau Paulsen (den Vornamen habe ich mir nicht aufgeschrieben) sehr treffend gesagt: Das egoistische Arschloch gehört aus dem Aufsichtsrat entlassen. Leider hat sich auf der Mitgliederversammlung keiner der Räte geoutet. Und mal ehrlich: Ob man bei 3, 5, 7, 9 oder 11 Ratsmitgliedern so ein_e Idiot_in in seinen Reihen hat: Verhindern kann man es leider nicht.

Rafael van der Vaart

Es gab auf Twitter und in den Kommentaren Kritik zu meinen Beitrag über unseren kleinen Holländer.

Ich habe die Argumente nicht entkräftet oder bin trotz der vielen positiven Argumente immer noch negativ gegenüber der Verpflichtung eingestellt.

Erstens: Ich wollte tatsächlich erstmal niemand vor den Kopf stossen. Wenn jemand positives in der Verpflichtung von Rafael van der Vaart sieht, welches Recht habe ich dies zu kritisieren? Okay, es ist mein Blog, ich kann hier machen was ich will, aber es entspricht nicht meiner Persönlichkeit das auszunutzen.
Zweitens: Es gab einige Argumente, die ich so nicht in meinem Kopf hatte und das Bild von der Verpflichtung Rafael van der Vaarts.

Dennoch: Ich bin weiterhin der Überzeugung, daß die Verpflichtung falsch ist und war. Ich bitte also jetzt zu entschuldigen, daß ich eure Argumente bewerte und sie aus meiner Sicht negiere.

Seine Rolle:
Ja, er nahm den Druck von der Mannschaft. Aber mal ehrlich: Wer Bundesligaprofi ist, muß diesen Druck aushalten.
Er kehrte zu uns in einer schwierigen Situation, er verzichtete gar auf Gehalt. Um, nein, er ist der Topverdiener in der Mannschaft. Sorry, das ist mir nicht genug „Liebe“. Er hätte auch für die Hälfte des Gehalts spielen können. Ganz ehrlich: ich hätte lieber David Jarolim behalten, um Einsatz und Leidenschaft als Vorbild für alle anderen Spieler in meinem Kader zu haben. Ebenfalls setze ich bei jedem Spieler vorraus, daß er sich in den Dienst der Mannschaft stellt. Seine Standards haben uns in der Bundesliga genau wieviel Tore gebracht? Mir fallen zwei in München ein… Er ist kein Spieler, der das Spiel an sich reißt sondern macht die Mannschaft besser, wenn es eh gut läuft.

Seine Leistungen:
Als Argument für seine unter durchschnittliche Leistung wurde genannt, daß er falsch eingesetzt wird. Hallo? Wer wenn nicht er, kann fordern, daß er richtig eingesetzt wird? Er ist doch die Ikone, der Führungsspieler!
Er hat 15 Scorerpunkte gemacht. Damit hat er tatsächlich gerade mal meine Erwartungen und ich denke auch die aller anderen erfüllt. Oder irre ich?
Unterschätzt habe ich die private Situation und man konnte sehen, daß es ihn beeinflußt hat. Da muß und soll man ihn auf jeden Fall in Schutz nehmen. Alle anderen Argumente wie gute Defensviarbeit, starke Laufleistung, wichtige Tore und ein paar starke Spiele muß man doch eigentlich erwarten im modernen Fußball. Das ist kein Merkmal was man fü einen Spieler seiner Kategorie besonders heruas stellen muß.

Seine Wirkung:
Da habe ich tatsächlich Argumente gefunden, die mir vorher nicht so wirksam erschienen. Ausserhalb des Platzes, in der Kabine könnte er eine Rolle übernommen haben, die in der Mannschaft letzte Saison gefehlt hat.
Die Verpflichtung hat eine positive Wirkung auf Verein und Umfeld gehabt, aber ist meiner Meinung nach zu schnell verpufft.

Ich bin der festen Meinung, daß wir auch in dieser Saison nicht abgestiegen wären, wenn Rafael van der Vaart nicht verpflichtet worden wäre. Zu gut waren die Verpflichtungen um ihn herum: Rudi, Milan, Adler und selbst Jiracek. Ist es nur van der Vaart zu verdanken, daß wir nicht abgestiegen sind? Was hat er uns für 13,5 Millionen gebracht? Die Punkte, die für den 7. Platz gereicht haben? Ich glaube nicht.

In der nächsten Saison gibt es für Rafael van der Vaart eine neue Chance, all meine Argumente zu entkräften. Ich hoffe weiterhin, daß dies geschehen wird. Zumal nächstes Jahr eine Rate von 8 Millionen Euro für diesen Tranfer fällig wird.

In diesem Sinne: Nur der HSV!

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8 Responses to “Ein Kreuzer, eine Versammlung und ein Spieler”

  1. Gerhard sagt:

    Lustig. Ich hab gestern auch ne Menge Zeit damit zugebracht, Rieckhoffs Kontaktdaten ausfindig zu machen. Leider bin ich nicht fündig geworden; außer einer unbestätigten Telefonnummer war nichts aufzutreiben, und ich ruf ungern bei wildfremden Leuten an … =)

  2. McHag sagt:

    Unser Kapitän gibt doch reichlich Stoff für Diskusionen her, sehr schön! Leider hast du eine interessante Fragen aus den Kommentaren nicht beantwortet: Wären deine Argumente bei einer Ablösesumme von, sagen wir mal 5 Mio., auch noch gültig? Ist es also „nur“ das Geld? Oder ist es auch ein kleines bisschen Valencia?

    Nochmal zum Thema „Druck“: Klar muss ein Bundesligaspieler den aushalten. Ich bin aber der Überzeugung, dass die meisten Menschen ihre Leistungen steigern können, wenn der Druck auf sie abnimmt.

  3. nedfuller sagt:

    @Gerhard
    Ich versuche gerade einen Kontakt beim HSV SC zu nutzen.

    @McHag
    Ja, das stimmt. Ein wenig bin ich bei seinem „Gehaltsverzicht“ darauf eingegangen. Für die Ablösesumme kann der Spieler selber in der Regel nicht so viel. Daher ist das als Argument natürlich nicht unbedingt ihm, sondern dem Vorstand anzulasten.
    Aber klar, hätte er die Hälfte gekostet, wäre dieses Argument schon mal weg.

  4. Pirx sagt:

    „Und mal ehrlich: Ob man bei 3, 5, 7, 9 oder 11 Ratsmitgliedern so ein_e Idiot_in in seinen Reihen hat: Verhindern kann man es leider nicht. “

    Stimmt. Aber je weniger Mitglieder, desto größer die Chance, dass es kein Idiot in den AR schafft, und desto besser lässt sich die Arbeit koordinieren.

    Ich bin kein Mitglied und stecke nicht drin, aber ich frage mich, warum überhaupt jemals ein anderes AR-Mitglied ausser dem Vorsitzenden in der Öffentlichkeit auftreten muss. Betreiben die Dauerwahlkampf? Liegt es am Ende also daran, dass sie von den einfachen Mitgliedern gewählt werden?

  5. nedfuller sagt:

    @Pirx
    Klar wäre es deutlicher weniger Chance. Aber auszuschließen ist es nicht ganz.

    Bis vor der Entlassung von Frank Arnesen war es ja auch so, daß nur der Vorsitzende gesprochen oder informiert hat. Erst im Zuge der Suche waren es dann Jürgen Hunke und Ronny Wulff, die in der Öffentlichkeit gesprochen haben. Du hast recht, das sollten sie nicht. Nur was soll man tun um das zu verhindern? Geldstrafen verhängen? Klingt ein wenig komisch.

    Dauerwahlkampf ist es meiner Meinung nach nicht, der findet wenn ja auch nur vor einer Wahl statt.

    Es liegt natürlich am Ende daran, daß wir Mitglieder den Aufsichtsrat wählen. Wir sind also quasi selber daran schuld. Die Mitbestimmung der Mitglieder ist aber (wohl) unumstößlich, also sollte man versuchen einen Weg zu finden, der das ganze professioneller aufstellt. Mal sehen, was Otto Rieckhoff da zustande bringen kann.

  6. clenze sagt:

    Ich verstehe nicht, wie es für die Entlassung von Arnesen finanzielle Gründe geben konnte. So kommt uns das ganze doch wesentlich teurer! Oder meinen die damals die völlig beknackte Idee, dass sie nur die Wahl hatten zwischen verlängern oder kündigen?

    Zu VdV: Sorry, aber deine Meinung zu seiner Rolle ist etwas naiv. Es wird wohl keinen Spieler seit Uwe Seeler geben, der freiwillig auf die Hälfte seines Gehaltes verzichtet. Er ist so weit entgegen gekommen, dass der Transfer möglich wurde, das ist ernshaft das maximale, was man erwarten kann. „Wer Bundesligaprofi ist, muß diesen Druck aushalten.“ ist eine Platitüde. Ganz offensichtlich konnte in den ersten Spielen keiner mit dem Druck umgehen, obwohl es sich bei allen um hochbezahlte Profis handelt. Das ist ein Problem bei einer Mannschaft, wie dem HSV, die untere Tabellenränge nicht gewohnt sind, das war letzte Saison deutlich zu sehen, wenn die Mannschaft in Rückstand geraten ist.

  7. McHag sagt:

    Wenn wir über van der Vaart sprechen, sollten wir vielleicht auch mal die Systemfrage stellen. Wenn Raffa eigentlich zwei Spitzen vor sich braucht, Milan aber als 8er einen 6er neben sich, wie soll denn dann das ideale System für den HSV in der nächsten Saison aussehen? Und wie passt Hakan dann noch da rein, wenn Fink daoch fest mit ihm plant? Könnt ihr auch gerne mal im Rautenradio ansprechen :-)

  8. nedfuller sagt:

    @clenze
    Ich vermute es ging nicht um seinen derzeitigen, sondern um seinen zukünftigen Vertrag. Eine Verlängerung sollte im Herbst ja diskutiert werden, ich denke dem AR war jetzt schon klar, daß er nicht unbedingt für weniger (oder viel weniger) Geld weiterarbeiten wollte. Es kann ja auch sein, daß Arnesen ständig neues Geld für Spieler gefordert hat, oder er in finanziellen Kategorien geplant hat, die der HSV sich nicht leisten kann. Wir wissen es nicht so richtig.

    Joah, klar kann man das erwarten, aber wenn Hamburg doch so in seinem Herzen war, dann eben nur so lange, bis der Schmerz noch erträglich ist. Das finde ich halt nicht gut, gerade weil es uns finanziell nicht so gut ging/geht.

    Wir sind auch in dieser Saison mit van der Vaart nach einem Rückstand nicht wieder zurück gekommen. Den Druck konnte er wohl nicht nehmen.

    @McHag
    Das optimale System in der nächsten Saison? Ich glaube ein 4-4-2 in Spielen, die wir spielerisch gestalten wollen und ein 4-2-3-1 wenn wir eher abwartend spielen.

    van der Vaart wurde lange nicht richtig eingesetzt, da hast du recht. Das ist dem Trainer hoffentlich aufgefallen.