Rafael van der Vaart. Saison 2012/2013, Rückblick V

Was habe ich nicht alles schon geschrieben: Statistiken, Gremien, Abwehr, Mittelfeld. Zum zuletzt veröffentlichen Beitrag habt ihr fleissig kommentiert, dafür ein Danke!
Nun also die Analyse von

Rafael van der Vaart

Euer Fazit
Ich versuche mal die wichtigsten Aussagen eurer Kommentare zusammen zu fassen und werde dann dazu jeweils meine Meinung äußern.

Seine Rolle:
– zurückgekehrte Ikone
– kein Führungsspieler
– Aufmerksamkeit/Druck von der Mannschaft nehmen
– Stabilität in die Mannschaft bringen
– Standards
– Bekenntnis zum HSV in einer schwierigen Zeit
– Kann das Spiel nicht an sich reißen, wenn das Spiel gut läuft macht er uns besser
– Stellt sich in den Dienst der Mannschaft
– kann mit Badelj ein gutes Mittelfeld bilden
– er ist kein defensiver Mittelfeldspieler
– Leidenschaft und Einsatz

Seine Leistungen
– falsch eingesetzt
– ein paar starke Spiele
– Laufstrecke top, Sprints flop.
– 10 Torvorlagen, 5 Tore
– wichtige Tore
– insegesamt schwach
– die ersten paar Spiele hat er uns den Arsch gerettet
– neben dem Platz mehr als auf dem Platz geleistet
– private Situation hat ihn sehr belastet
– nächste Saison muß er zulegen
– gute Defensivarbeit
– er weiß nicht warum er wohin läuft
– steht anderen im Weg im Mittelfeld
– sein Potential ist größer
– er spielt mannschaftsdienlich
– zu selten den Unterschied gemacht
– versteckte sich sogar

Seine Wirkung
– Kühne ist raus
– Trikotverkauf gestiegen
– Schlüsselspieler
– bei der Verpflichtung sehr wichtig für den Verein
– zu teuer
– Kühne hat ja gezahlt
– Brustlöser/Druckableiter für die Mannschaft (vor allem für Westermann)
– Aggressive leader
– Verpflichtung gab ein positives Gefühl
– er kostete und wird viel Geld kosten
– hat unrealistische Saisonziele suggeriert
– hemmt die Entwicklung des Vereins
– Privatleben sehr öffentlich
– „Ausbilder“ für Calhanoglu
– in der Kabine/Umfeld des HSV sehr postitiv (mehr sogar als der Trainer)
– Licht und Schatten
– nicht an früheren Leistungen und Transfersumme messen

Euer Fazit ist also nicht eindeutig. Das war aber auch nicht zu erwarten, zu sehr hat er die Fans gespalten.
Vielen Dank an euch alle für eure Meinungen. Ich fühlte mich dadurch mit meiner nicht alleine. Auch habe ich viele Argumente gelesen, die für ihn sprechen. Das finde ich klasse, da es mich meine Argumente immer wieder überdenken läßt.

Mein Fazit
Es bleibt für mich unter dem Strich: wir haben 13,5 Mio. Euro für einen Spieler ausgegeben, der ein Versprechen war. Der eine Hoffnung auf bessere Zeiten versprach, das Spiel strukturieren sollte, die Kreativität steigern und uns verbessert.
Vieles davon ist in dieser Saison nicht eingetreten. Im Mittelfeld klafft immer noch eine Lücke, die so groß ist, daß selbst Laien wie ich sie erkennen. Liegt das an van der Vaart? Nein, wie oben von meinen Lesern schon dargestellt, wurde er zu oft falsch eingesetzt. Aber wer wenn nicht van der Vaart kann da beim Trainer was bewegen?

Nächstes Jahr kostet er uns weiterhin viel Geld. Seine Rolle in der Mannschaft ist neben dem Platz wichtiger als auf, aber muß man dafür Geld ausgeben, welches nicht da ist? Geschenkt haben wir ihn ja nicht bekommen!

Ich bin der festen Überzeugung, daß wir gerade in dieser Saison nicht abgestiegen wären, wenn er nicht verpflichtet worden wäre. Und da frag ich mich, ob der Hohe Preis sich gelohnt hat.

Er wird einer der Gründe sein, warum sich der Verein nicht weiter entwickeln wird. Ich hoffe, daß ich völlig falsch liege, versteht mich da bitte nicht falsch.

Rafael van der Vaart ist der Kapitän des HSV. Damit ist klar, daß er immer auf dem Platz stehen wird, egal wie gut oder schlecht er spielt. Es glaubt doch wirklich niemand, daß Thorsten Fink ihn auf die Bank setzen wird, oder? Selbst wenn er es wollte, will er sich dem Druck der Öffentlichkeit stellen?

Meine Meinung über die Verpflichtung hat sich im Laufe der Saison nicht geändert. Ich hoffe so sehr, daß das nächste Saison passiert.

In diesem Sinne: Nur der HSV!

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8 Responses to “Rafael van der Vaart. Saison 2012/2013, Rückblick V”

  1. YellowLed sagt:

    Du fragst nach Urteilen zu van der Vaart, bekommst eine Menge primär sportlicher und anderer Argumente aufgelistet und Dein Fazit ist unter dem Strich „Okay, aber hätte man dafür so viel Geld ausgeben müssen?“ Das finde ich irgendwie am Thema vorbei.

    Natürlich war es teuer, ihn zu holen. Eine eindeutige Kaufabsicht ist immer teuer. Auch entwickelt sich natürlich eine Eigendynamik, wenn Kühne diesen Transfer in Aussicht stellt – die Medienmaschine läuft, der Vorstand wittert eventuell die Chance, Kühne damit loszuwerden, und was soll man als Trainer erst sagen, wenn die Presse damit ankommt? „Nö, van der Vaart brauche ich nicht.“? In Hamburg? Haha.

    Das war ja auch nicht der erste Transfer dieser Art beim HSV – Kaltz, Albertz, Doll. Selbst das immer mal wieder aufgebrachte Gerücht, Kevin Keegan als Trainer zu holen, geht in diese Richtung. Oder jetzt Magath als Kandidat für den Sportchef-Posten. In Hamburg träumt man gern von der guten, alten Zeit, in der alles besser war. Wer rausfindet, warum das so ist und wie man es abstellt, tut dem Verein aus meiner Sicht einen Riesengefallen …

  2. nedfuller sagt:

    @YellowLed
    Okay, aber zu teuer?
    Das war nicht das, was ich ausdrücken wollte. Kam das so rüber?

    Hmpf, dann sollte ich wohl doch mal auf alle Argumente eingehen… Habe ja morgen nichts vor.

    Zu deinem letztem Absatz: Das ist wohl unsere Weltformel. Wer sie beantwortet hat gewonnen. Ich habe leider keine Antwort darauf.

  3. YellowLed sagt:

    Die Antwort auf diese Frage habe ich auch nicht.

    Naja, was ist schon zu teuer? Gegenfrage: Wäre Dein Fazit für die Hälfte anders ausgefallen? Gäbe es diesen Artikel gar nicht, wenn er nur ein Drittel gekostet hätte? ;-)

  4. nedfuller sagt:

    @YellowLed
    Deine letzte Frage ist so gut, die werde ich zum Anlaß nehmen um noch tiefer in eure Argumente einzusteigen. Wenn alles gut geht, dann gibt es heute abend dazu mehr.

  5. McHag sagt:

    VdV steht auch sinnbildlich für mein ganz persönliches Saisonfazit: Ja, aber …

    Ich bin mir bei weitem nicht sicher, ob wir ohne ihn nicht abgestiegen wären. Nicht wegen seiner sportlichen Leistung, sondern wegen des Stimmungsumschwungs bei den Fans, und auch in der Mannschaft.

    Ich habe mir sportlich mehr von ihm erhofft, bin aber trotzdem irgendwie froh, dass er da ist. Ob er zu teuer ist? Was wäre denn deiner Meinung nach ein angemessener Preis für diese Euphoriewelle nach seiner Verpflichtung? Und wie hätte man diese ohne VdV erzeugen können?

  6. Ywergnase sagt:

    Ohne van der Vaart hätten wir nie von Europa geträumt. Was war/ist dieser Traum Wert?

  7. Olli sagt:

    Haha, du fragst nach Meinungen zu vdV, erhältst 70% positive Meinungen, erwähnst, dass dich diese zum Nachdenken bringen und schreibst dann wieder den selben negativen Wurstkram wie das ganze Jahr?! Hm….was soll man denn machen, wenn mal als der „große“ HSV keine Talente mehr herausbringt oder bekommt? Da kann man ja (in der Not) nur auf alt bewährtes zurückgreifen. Die jungen helfen einem dann nicht.
    Fakt ist: mit der Verpflichtung von vdV kam der Wendepunkt dieser Saison, der den HSV sogar fast noch nach Europa geführt hätte. Allerdings ist es IMO gut, dass sie da nicht stehen, weil sonst vieles wieder schöngeredet werden würde.
    Ich meine ohne vdV hätten wir die Rolle von Wer da? gespielt…

  8. nedfuller sagt:

    @Ywergnase
    Ich glaube das werden wir diese Saison sehen, da der Vorstandsvorsitzende das Ziel internationaler Wettbewerb ausgerufen hat. Nicht als Gerücht, sonder bei der Mitgliederversammlung.
    @Olli
    ja, ich schreibe weiter mein negativen Wurstkram. Weil ich weiterhin nicht überzeugt bin, daß er uns irgendwie hilft.
    Klar kann man altbewährtes holen. Also morgen dann Olic im Sturm? Oder De Jong im Mittelfeld? Ich halte diese Vorgehensweise für nicht zielführend.
    Die Rolle von werda? das denke ich nicht, unsere Neuverpflichtungen wie Milan, Rudi, Adler und Jiracek hätten uns sicher ins Mittelfeld geführt.