Das Mittelfeld, mit einer Bitte an euch. Saison 2012/2013, Rückblick IV

Statistik, Gremien und Abwehr habe ich ja schon rückgeblickt, jetz komm ich zum Mittelfeld.

Das Herzstück eines jeden Vereins, von hier soll das Spiel kontrolliert, die Taktik bestimmt und die Tore eingeleitet werden. Leider habe ich das in vielen Spielen nicht erkennen können. Diese wichtige Zone wurde sehr häufig mit langen Bällen vom Torwart oder der Abwehr überbrückt. Dabei sollen die zweiten Bälle gewonnen werden. Eine Frage stellt sich mir dann: Warum stehen wir im Mittelfeld nie so, daß wir die zweiten Bälle dann auch gewinnen. In wievielen Spielen hat das gut geklappt? Ich kann mich erinnern, daß da mal eins war, aber welches? Mehr war es doch nicht, oder irre ich?

Aber genug der Kritik, kommen wir zu den Spielern.

Defensives Mittelfeld

Tomas Rincon

Fußballgott!
Völlig unterschätzt meiner Meinung nach, wird er doch gerne auf seinen Einsatz und Willen reduziert. Aber ich meine er kann viel mehr. Er ist ein talentierter Fußballer, der neben dem Einsatz auch viel Technik mit bringt.

Okay, man liest raus, daß ich ihn mag. Da fällt mir eine objektive Betrachtung recht schwer. Ich möchte ihn ungern ziehen lassen, aber ich denke er ist nicht die erste Wahl auf dieser Position.

Gojko Kacar

Das gern genannte Beispiel für das Scheitern unseres ehemaligen Sportvorstandes. Ein Spieler bei dem man immer hört, was ein Potential er hat, er könnte die ideale Besetzung im defensivem Mittelfeld sein.

Gesehen habe ich davon nichts. Am schlimmsten war sein Auftritt in der zweiten Mannschaft, als er bei einem Konter gegen uns erstmal lieber am Mittelkreis sein Haarband zurecht gerückt hat. Er soll gehen, bekommt aber bei uns so viel Geld, daß es sehr schwer ist ihn zu verkaufen. Mal sehen, was der neue Sportvorstand da richten kann.

Tolgay Arslan

Kam auf die Position im defensiven Teil des Mittelfelds wie die Jungfrau zum Kinde. Und wollte es versuchen, alles geben. Das finde ich gut, er sagte mal, daß es ihm egal ist, wo der Trainer ihn hin stellt, er wird dort spielen und sein bestes geben. Das hört das Fan Herz sehr gerne. Er gefiel mir defensiv auch besser als offensiv. Er schien vorne überfordert, defensiv gefiel er mir besser.

Was er dringend abstellen muß ist das Meckern. Damit fängt er sich zu schnell eine gelbe Karte ein und ist dann gehemmt, wenn es in der Defensive zur Sache geht.
Den Ball behaupten und verteilen kann er gut. 84% seiner Pässe kommen an, ist damit der beste in dieser Kategorie. Ich mag es, wenn ein guter Fußballer in der Defensive steht. Mit Milan könnte er in der nächsten Saison das Duo auf der Doppel sechs sein.

Milan Badelj

Ich muß aufpassen, daß ich nicht zu sehr ins Schwärmen gerate. Aber was für ein guter Fußballer ist er bitte? Er denkt immer mindestens zwei Schritte voraus, damit können seine Mitspieler noch nicht umgehen. Seine Spieleröffnung ist immer schnell und im Moment noch sehr riskant. Was aber daran liegt, daß seine Mitspieler nicht so schnell mitdenken.
Was man bei all dem nicht vergessen darf: Dies ist seine erste Bundesliga Saison. Bisher spielte er nur in Kroatien. Dafür hat er eine verdammt gute Saison gespielt, mir fällt auf die Schnelle kein anderer ehemaliger Spieler ein, der auf der Position so viel Potential hatte.

Die Nummer 14 ist eine sehr wichtige Nummer bei uns im Verein. Ich finde er hat sie bisher würdig vertreten.

Weiterhin durften sich auf der Position Heiko Westermann und Dennis Aogo versuchen. Westermann war ein fehlgeschlagener Versuch, daß hat man zum Glück schnell erkannt. Dennis Aogo dagegen ist sehr interessant auf dieser Position. Er ist am Ball sehr gut, ist Laufstark und hat die entsprechende Härte. Ich hoffe das ist kein einmaliges Experiment gewesen, sondern eine echte Alternative.

Offensives Mittelfeld

Maxi Beister

Wenn sein Name im Stadion gerufen wird, ist es immer wenig lauter. In ihm stecken so viele Hoffnungen und Erwartungen. Er ist das Aushängeschild der als gescheitert und verfehlt geltender Jugendarbeit beim HSV.
Und ehrlich gesagt: Das merkt man auch. Der Druck, der anscheinend auf ihm lastet, ist irgendwie zu spüren. Er will es immer mit aller Macht schaffen, das entscheidene Tor schießen, der Spieler zu sein, der das Spiel entscheidet.

Ich hätte gerne einfach den Maxi Beister, der Fußball spielt. Sich weniger fallen läßt, weniger meckert und wieder mehr Spaß am Spiel hat. Ansonsten wird er immer ein Ergänzungsspieler bleiben.

Petr Jiracek

In der Saison dachte ich mal, er muß dem Trainer in den Pool gepinkelt haben. Da haben wir einen Nationalspieler in den Reihen und den setzen wir nur auf die Bank. Gut, er war lange verletzt, brauchte Zeit um richtig in Form zu kommen, aber es gab Zeiten, da dachte ich, daß weder der Sportvorstand noch der Trainer diesen Spieler tatsächlich haben wollte. Ups. Da war ja was…

Im Spiel wirkte er dann aber oft wenig integriert. Es sah immer so aus, als wenn er nicht wüßte, wo er stehen soll, welche Laufwege er einzuschlagen hat.

Ich bin aber zuversichtlich, daß es nächste Saison mehr von ihm zu sehen gibt.

Per Skjelbred

Noch so eine Überraschung. Auf den Verkaufslisten im Sommer und im Winter war sein Name immer aufgeführt.
Und dann findet er sein Platz im Team. War es gewollt, war es geplant? Nein, eher Zufall meine ich. Aber das war ihm egal, er hat immer alles reingeworfen.

Ich hatte in dieser Saison ein Interview bei 90elf und hatte die Möglichkeit dem Trainer Thorsten Fink eine Frage zu stellen. Meine Idee war, daß wir Per Skjelbred als Rechtsverteidiger ausbilden. Ich meine in der Defensive liegen seine Stärke, im Aufbauspiel und Torabschluß haben wir fast gar nichts von ihm gesehen. Im System von Thorsten Fink passt er damit als Rechtsverteidiger nicht. Aber in den letzten beiden Spielen haben wir eh sehr defensiv gestanden, die Außen nicht so hoch, also würde er da sehr gut passen.

Dennis Aogo

Unser ehemaliger Linksverteidiger. Rückte nach seiner langen Abwesenheit ins Mittelfeld. Dort ist er sehr sehr wertvoll, ich glaube das moderne Wort für sein Spiel ist fluid. Er bleibt nicht streng auf seiner linken Seite kleben, sondern rochiert defensiv wie auch offensiv pber den ganzen Platz.

Dennoch habe ich Kritikpunkte an ihm: Sollten die Presseberichte stimmen und er nur widerwillig die Linsverteidigerposition im Spiel gegen den FC Bayern eingenommen haben, dann hat er sehr viel Kredit bei mir verloren. Das geht gar nicht. Danach hatte er es auch beim Trainer sehr schwer, kam nur noch zum Einsatz, wenn es gar nicht mehr anders ging. Ich hoffe das hat ihn zum Denken verleitet.

Ivo Ilicevic

Hätten wir nicht Marcus Berg im Kader, wäre er der Pechvogel der Saison. Eine Verletzung jagte die andere, er war nie richtig fit.

Ich bin immer noch der Meinung, daß Ivo der beste Fußballer im Kader ist. Mit dem Ball am Fuß ist er ne Wucht. Aber dennoch: Er wird es nicht über einen Ergänzungsspieler bei uns hinaus bringen. Also sollt man ihn schnell verkaufen, was einen Leser dieses kleinen Blogs sehr freuen würde ;-)

Rafael van der Vaart

Das habe ich mir für den Schluß aufbewahrt.
Was ich bei seiner Verpflichtung gedacht und geschrieben habe, ist bekannt.

Bevor ich anfange, möchte ich von euch gerne wissen, wie ihr ihn in dieser Saison gesehen habt. Ich wäre total begeistert, wenn ihr mir ein zwei Worte in die Kommentare tippt, wie ihr seine Leistung so einschätzt.

Ich werde dann einen eigenen Beitrag nur für ihn schreiben, in dem ich euere Kommentare aufnehme und darauf eingehe. Natürlich wird es auch meine eigene Meinung zu ihm geben.

Also: Schreibt mir eure Meinung zu Rafael van der Vaart gleich unten in die Kommentare.

Statistik

Im Mittelfeld ist es sehr schwer eine Statistik zu finden, die den besonderen Wert eines Spielers heraus stellt. Klar, in der Offensive kann am die Torvorlagen (10 von van der Vaart, 5 von Badelj) oder meinen Offensiven Faktor (auf 90 Minuten pro Spiel hochgerechnet: van der Vaart und Beister 6, Aogo und Ivo 4, Badelj 3 und der Rest zwischen 0 und 2) aber das sagt nicht so viel aus.

Noch weniger sagt diese Statistik aus:
saison_performance

Ich habe alle Spieler, fast alle Statistik Kategorien in eine Grafik gepresst. Sagt nichts aus, aber sieht gut aus.

In diesem Sinne: Nur der HSV!

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21 Responses to “Das Mittelfeld, mit einer Bitte an euch. Saison 2012/2013, Rückblick IV”

  1. Kai sagt:

    Van der Vaart hat uns am Anfang der Saison Ruhe in die Mannschaft und das Umfeld gebracht. Es erstaunt mich, wie viel er mittlerweile läuft. Ein paar Punkte haben wir ihm direkt zu verdanken. Leider macht er zu selten den Unterschied aus und versteckt sich auch gerne mal (was vielleicht auch am Spielsystem liegen kann.)

    Fazit: Eine durchnittliche Saison von ihm, mit Luft nach oben.

  2. YellowLed sagt:

    Rincon: Du bist verliebt. Und Du überschätzt ihn sehr. Dennoch solide, aber halt ein Beißer.

    Kacar: Weg den Mann. Schnell.

    Arslan: Muss vor allem auch das treten abstellen. Hat mir aber am Anfang, als er auf die 6 (eher die 8) wechselte, sehr gut gefallen.

    Badelj: Da schwärme ich mit. Was für eine Ballsicherheit, was für ein Auge. Mitunter zu schnell im Kopf für die meisten Mitspieler, für meinen Geschmack viel zu defensiv eingesetzt und dort total verschenkt. Ein genialer Fußballer.

    Beister: Voll Deiner Meinung, obwohl ich ihn eher als (hängende) Spitze sehe.

    Jiracek: Ist kein offensiver Mittelfeldspieler, auch wenn er das denkt. Schnell verkaufen. Er bringt die Mannschaft nicht weiter.

    Skjelbred: „Meine Idee“, soso. ;-) Überraschend, dass er nochmal rankam. Aber: Er ist limitiert. Auf Sicht eher ein Bankspieler, und ich weiß nicht, ob er das kann.

    Aogo: Ich habe keinen Schimmer, warum er (angeblich) zum Verkauf steht. Da muss was vorgefallen sein. Kam aus einer Verletzung und spielt mit einem Mal wie ausgewechselt. Der Switch mit Jansen war für beide gut.

    Ilicevic: Who? Schnell verkaufen, bringt die Mannschaft nicht weiter.

    Van der Vaart: Schwierig. Ich habe vor seiner Verpflichtung gesagt, ich will sehen, dass er die Mannschaft führen kann. Ich weiß nicht, ob wir das immer gesehen haben.

    Er hat durchaus ein paar sehr starke Spiele gezeigt, aber vermutlich hast Du recht, wenn Du sagst, dass er lange falsch eingesetzt wurde. Andererseits ist die Frage, ob sich nicht (wie bei vielen offensiven Mittelfeldspielern) sein Spiel und damit seine ideale Position verändern. Eventuell wäre er mittlerweile besser als 8er oder gar als 6er aufgehoben – ich würde gern mal sehen, wie Badelj sich auf der 10 schlägt, wenn van der Vaart und meinetwegen Rincon hinter ihm agieren, zumal van der Vaart meiner Erinnerung nach fast durchgehend enorme Laufleistungen gezeigt hat.

    Letztlich ist seine Rolle die einer zurückgekehrten Ikone – das kennen wir ja schon. Kaltz, Albertz, Doll. Im Vergleich dazu hat van der Vaart sportlich aus meiner Sicht recht gut abgeschnitten, auch wenn er nicht DER Überspieler war. Er hat definitiv phasenweise eine Menge Aufmerksamkeit auf sich und von der Mannschaft weg gezogen, es dürfte das eine oder andere Trikot verkauft worden sein und (wenn sich alle Beteiligten an die Ankündigungen halten) wir sind Kühne jetzt los. Darf man ja auch nicht vergessen.

  3. herzi sagt:

    Zwei Worte zu van der Vaart; „Schlüsselspieler“ und „Standards“.

  4. Pleitegeiger sagt:

    Der Eintrag ist kaputt. Da fehlt Jarolim :-(

  5. SvenGZ sagt:

    An Tagen wie diesen fällt es mir nicht leicht, mich auf Spielerkritiken zu konzentrieren.
    Was mir auffällt ist, wie positiv Deine Bewertung der einzelnen Spieler ausfällt.
    Haben wir nicht in fast jedem Spiel bemängelt, dass es an Kreativität fehlt und ist (bzw wäre) dafür nicht das Mittelfeld zuständig?
    Allerdings gehe ich bei Deinen Bewertungen mit und der Schuldige für das Gegurke, das uns zeitweise geboten wurde ist ja auch schon entlassen worden.

    Van der Vaart war in den Tagen, als er geholt wurde sehr wichtig für den Verein, aufm Platz konnte man ihm dies nur selten bescheinigen, obwohl 10 Torvorlagen ein oredentlicher Wert sind. Auch die Laufstrecken, die er zurückgelegt hatte passten meist, nur mit den Sprints hatte er es nicht so…
    Aber eigentlich sollte er ja auch für die genialen Momente zuständig sein, zumindest Herr Kühne wird das gedacht haben, als er seine Verpflichtung durchsetzte, aber das will ich vdV nicht vorwerfen.
    Ich will aber auch nicht vergessen, dass sich vdV in einer schwierigen Zeit zum HSV bekannt hat, denn als er kam sah es ja wirklich nicht sehr gut bei uns aus und zumindest daran hat sich nicht geändert…

  6. nedfuller sagt:

    Vielen Dank für eure Antworten, am Dienstag werde ich mich dann ausschließlich um van der Vaart kümmern.

    David Jarolim fehlt in der Liste, er wird noch bei der Betrachtung der Ehemaligen dran kommen.

  7. Van der Vaart hat sehr viele der auf ihn ruhenden Hoffnungen auf sich genommen! Wir hatten Null Punkte bei seinem ersten Spiel und ich bin sicher ohne ihn und das ganze Glück das wir hatten wäre das Spiel gg. den BVB verloren gegangen. 10 Vorlagen und 5 Tore sagen einiges aus. Er hat wichtige Tore gemacht und damit sehr zu dieser letztlich guten Saison ( für die Verhältnisse) beigetragen. Rafa ist (und war es auch nie) aber kein Führungsspieler. Er kann das Spiel nicht an sich reißen. Er geht dann, wenn es nicht läuft mit unter. Zumindest mir war das auch klar als er zurück kam. Wenn es aber gut läuft bei ihm kann er sehr wichtig sein. Er braucht gute Leute um sich herum um sich zu entfalten!

  8. geissy sagt:

    Zu van der Vaart mag ich mich nicht äußern; ich bin auch zu vorurteilsbeladen. Trotzdem drei Worte: insgesamt schwache Leistung.

  9. Olli sagt:

    zu vdV: übernimmt Verantwortung, läuft viel, geniale Momente, zu teuer, brachte die „Wende“ und identifiziert sich (wieder) mit Team und Verein.
    Man sollte ihn nicht an früheren Leistungen und der Transfersumme messen.
    Fakt ist, dass er den HSV verstärkt hat. Tottenham hat die Notlage schamlos ausgenutzt. So what? Kühne hat gezahlt.

  10. clenze sagt:

    Die ersten paar Spiele hat VdV uns den Arsch gerettet. Danach wurde er weniger auffällig. Das liegt aber m.E. am Spielsystem. Wir besetzen den 10er Raum nicht über den er sonst zu Chancen und Abschlüssen kommt. Das ist unabhängig von der Personalie ein Riesenproblem weil wir dadurch keine Torgefahr aus dem Mittelfeld entwickeln und insgesamt sehr ausrechenbar sind.
    Anonsten ist VdV viel gelaufen und hat sich immer in den Dienst der Mannschaft gestellt. Charakterlich also ok. Insgesamt erhofft man sich aber mehr, da ist auch der Trainer gefragt, eine Taktik zu finden, in der seine Qualitäten besser zum Tragen kommen.

  11. McHag sagt:

    Van der Vaart hat in dieser Saison neben dem Platz mehr für den Verein geleistet als auf dem Platz. Seine Verpflichtung war ein Brustlöser, die Mannschaft konnte nach der letzten Rückrunde und dem schlechten Start wieder frei atmen.

    Ich glaube, dass ihn seine private Situation mehr belastet hat, als er gerne zugeben will. Seine sportliche Leistung war entsprechend ausbaufähig. Wenn er in der kommenden Saison noch ein bis zwei Schüppen drauflegen kann, dann war es ein guter Transfer.

  12. fschmidt77 sagt:

    Eine objektive Bewertung des kleinen Holländers? Verlangst du da nicht ein bisschen viel? Aber weil du’s bist…

    Das Positive:
    – Er kann Druck sehr gut kanalisieren. Innerhalb von vier Spiele (bis zum Sieg gg. Hannover) hat er es geschafft, die Mannschaft insgesamt zu stabilisieren, indem er den Druck und die Aufmerksamkeit auf sich gezogen hat. Und dann hat er Westermann den Druck des Kapitänsamt genommen und macht das auch nicht schlecht.
    – Er läuft viel, arbeitet auch defensiv.
    – Spiele wie Dortmund und D’dorf (jeweils Rückrunde) haben gezeigt, welche Möglichkeiten er hat und wie er die Mannschaft führen kann.

    Das Neutrale:
    – Er ist der „aggressive leader“ bei uns – ich persönlich mag das nicht, aber es soll ja gut sein für so’ne Fußballmannschaft.
    – Er läuft sehr viel, kommt mir aber manchmal vor, als wüsste er selbst nicht warum.
    – Mit seinen medienwirksamen Kontakten bringt er Unruhe rein, lenkt damit aber auch wieder Druck von anderen Spielern weg.

    Das Negative:
    – Er sprintet wenig. Seine Laufleistung kommt mir mitunter so vor, als stehe er damit u.a. Badelj auch mal im Weg bzw. steht plötzlich nicht mehr da, wo die ballabspielenden Mitspieler ihn gerne hätten. Insgesamt scheinen mir da viele Alibi-Kilometer dabei zu sein.
    – Er macht zu wenig aus seinen Möglichkeiten, sei es aus Eigensinn, sei es aus Verspieltheit oder wegen Formschwäche.

    Auch wenn er Hamburg und den Verein schon kennt, gestehe ich ihm aber durchaus zu, dass es seine erste Saison war (die Mitspieler kannte er größtenteils (?) nicht, die Sommervorbereitung fehlte) – nächste Saison erwarte ich aber deutlich mehr.

  13. Nils sagt:

    Wollte auch noch meinen Senf dazu geben, könnte aber nur bereits Gesagtes wiederholen: Unheimlich wichtig, was die Wirkung auf die Mitspieler angeht: Seit den ersten Spielen mit ihm waren die Köpfe ein Stück höher.

    Seine individuelle sportliche Leistung war sicher nur duchschnittlich. Sehe da auch die erste Saison mit dieser Mannschaft und das private Drama als Gründe.

    Und jetzt doch noch was Neues: Ich habe ihn noch nie als Diva oder egoistischen Spieler gesehen. Für einen technisch so starken Spieler zeigt er überdurchschnittlich viel Einsatz im Zweikampf. Und ja, es gab eine Situation,
    in der er besser noch einmal quer gelegt hätte, aber generell spielt er ab, wenn er abspielen muss – das könnte z.B. Son noch von ihm lernen.

  14. Marc sagt:

    Van der Vaart, spannendes Thema. Als er kam hab ich das sehr positiv gesehen, schließlich war er doch der „verlorene Sohn“ und außerdem war er der beste Spieler den ich jemals für den HSV hab spielen sehen (ja so alt bin ich noch nicht ;) ). Doch je länger ich darüber nachdenke umso schlechte finde ich es.

    Nun kommt das große aber.
    Er hat immens viel Geld gekostet, Geld das wir (angeblich) nicht haben, und kostet es weiterhin.
    Sicherlich hat er eine Euphorie entfacht doch hat seine Verpflichtung automatisch auch ein völlig anderes Saisonziel suggeriert.
    Zu dem ist er völlig hinter den Erwartungen zurück geblieben d.h. er hat viel zu selten (wenn überhaupt?) den Unterschied ausgemacht. Aus meiner Sicht hemmt er die Entwicklung des gesamten Vereins.
    Zu den wär der Klassenerhalt mit dem Kader auch ohne ihn mehr als machbar gewesen.

    Viel mehr als vielleicht erhöhte Trikot Verkäufe und ein paar mehr Modefans im Stadion hat er uns nicht gebracht.

    Aus meine Sicht bleibt er eine Verpflichtung die man sich hätte sparen können, nein sogar müssen.

  15. DerTim sagt:

    vdV hat mit dem Kapitänsamt eine Stammplatzgarantie bekommen, muß sich nächste Saison aber trotzdem steigern.

    Auch wenn ich ihn nicht mag, denke ich das er mit Badelj ein gutes Mittelfeld bilden kann, wenn die beiden genügend Zeit haben sich auf einander einzustellen.

    Soll weniger Faxen machen und sich auch das Spielen konzentrieren. Genau wie Son, sollte er auch mal weniger Eigennutzen sondern den besser dastehenden Mitspieler sehen.

    Außerdem soll die Sommerpause nutzen, um die Trennung und neue Beziehung zu verdauen. Hoffen wir mal, das die Presse ein wenig den Fokus von seinem Privatleben nimmt, wo er nicht mehr mit Sylvie zusammen ist, so daß er im Kopf ein bißchen freier werden kann. Es sei denn es gibt großes Scheidungsdrama…

  16. cw_hh sagt:

    Viel wurde schon gesagt, und ich hatte ja meinen Senf grundsätzlich auch schon in eine ähnliche Richtung abgegeben: ohne ihn würden wir deutlich schlechter dastehen, denn nicht nur fussballerisch bringt er uns weiter, sondern vor allem als Vorbild in der Kabine und „Druckableiter“ für die anderen (siehe Westermann).

    Spielerisch muss auch ich (als vdV-Fan) hart mit ihm ins Gericht gehen: häufig war er nicht konzentriert beim Abschluss, hat sich bei einigen Spielen sogar „versteckt“ (was aus meiner Sicht auch am Trainer liegt, vdV ist KEIN defensiver Mittelfeldspieler, grr).

    Unterm Strich war er aber unsere Überlebensversicherung, die ersten Saisonspiele hatten gezeigt, wie gruselig es um das Team ohne ihn stand. Ich hoffe, dass ein Calhanoglu unter seiner Anleitung schnell lernen kann – im Idealfall ersetzt er vdV dann in 1-2 Jahren vollständig. Dann hat der Holländer seinen Dienst getan und kann sich neben Uwe’s Fuss verewigen :-)

  17. Gerhard sagt:

    Hmmm. Ich seh seine Verpflichtung insgesamt in einem eher positiven Licht. Vor allem halte ich es extrem schwer, sein Bedeutung als Externer zu beurteilen.

    Denn ich gehe davon aus, dass ein ganz großer Teil seines wirklich wichtigen Wirkens unbeachtet von der Öffentlichkeit stattfindet. In den Gesprächen mit den Kollegen, in der Kabine, abseits vom Spielfeld. Ja, auch beim HSV kann es sowas geben. =)

    Dann kann es halt auch sein, dass er auf dem Platz mit untergeht. Aber dann auch wieder dafür mitverantwortlich ist, dass die Mannschaft wieder aufsteht vorm und im nächsten Spiel. Da hat er sicherlich noch einmal ein ganz anderes Standing innerhalb der Mannschaft als der Trainer.

  18. CrazyChemist sagt:

    23? 23!
    Zwei Worte magst Du haben: Licht und Schatten!
    Und was Rincon angeht, bin ich vollkommen bei Dir. Seitdem Jaro nicht mehr da ist (snief) ist er für mich das Muster an Einsatz und Kampfgeist!
    Aogo? Keine Ahnung, was mit dem los ist, aber irgendwie sehe ich ihn auf dem Abstellgleis angekommen.
    Jansen: könnte nächste Saison endlich wieder komplett stark sein, jetzt wo er mal lange nicht verletzt war.
    Badej: Geiler Mann
    Jiracek: Gerne mehr
    Beister: für mich ein verzogener Schnösel, der denkt, dass er es schon geschafft hat. Den würde ich gerne verkaufen – ehrlich!
    Kacar: …

    Und jetzt habe ich schon wieder keine Lust mehr ;)

  19. Matze sagt:

    Wollte am Anfang VdV auch auf keinen Fall zurück. Jetzt sehe ich es eher wie Nils(27.Mai10.33Uhr). Mit seiner Leidenschaft und Einsatz und zwar in jedem Spiel hat er sich viel erarbeitet. Sehe die Rückkehr mittlerweise positiv und hoffe auf ein paar mehr von den genialen Momenten in der nächsten Saison.

  20. Ywergnase sagt:

    Bei Beister muß ich immer an Sam denken; Uli Hoeness hätte Sam in die Nationalelf posaunt. Und beim beim HSV wird Sam vom Hof gejagdt. Kann mir mal einer erklären was Beister besser kann als Sam und was Sam falsch gemacht hat.

  21. nedfuller sagt:

    @Ywergnase
    Er hat sich in Internat anscheinend so dermaßen daneben benommen, daß man ihm beim HSV nicht mehr haben wollte.
    Ich denke Sam und Beister haben ähnliche Qualitäten. Beide sind Ergänzungsspieler in der 1. Liga und könnten locker einem Zweitligaverein helfen erfolgreich zu sein. Das hängt dann aber wieder vom eigenen Anspruch ab.