Bundesliga Hinrunde 2009/2010 Teil IV

Nach Zahlendinges, Defensive und Offensive folgen nun unsere Leiharbeiter. Falls ihr es damals nicht gelesen habt, es gab hier schonmal ein Blick auf sie.

Fangen wir gleich an.

Eric-Maxim Choupo-Moting: 1. FC Nürnberg

Seit der letzten Betrachtung hat er 6 Spiele gemacht, davon einmal von Beginn an. Besser als eine 4 wurde er nicht bewertet. Weder ein Tor, noch eine Vorlage, gerade mal 8 Torschüße. Dürftig. Keine Steigerung seiner Leistungen seit der letzten Betrachtung, eher ein Rückschritt.

Die Ausleihe hat sich für ihn bisher nicht gelohnt. Mal sehen, wie die Rückrunde mit einem neuen Trainer wird.

Wie ist der Eindruck aus Blogger Sicht? Bomber-Manolo vom Glubb-Blog schreibt folgendes:

Choupo-Moting hat leider für den Geschmack der meisten Fans zu wenig Chancen bekommen. Wenn er dann doch mal auf dem Platz stand, ist er in den miserablen Leistungen seiner Kameraden abgetaucht. Ob er auf der falschen Position spielte ist schwer zu sagen, aber er hat auch nicht wirklich Wille und Kampf gezeigt, um sich für „seine“ Position aufzudrängen.
Hoffen wir auf Besserung für alle Beteiligten im Frankenland: Dass er unter dem neuen Trainer Hecking mehr Einsätze bekommt und seine guten Anlagen in Zählbares umwandeln kann. Es wäre ihm und uns zu wünschen, auch wenn wir vielleicht nach einem erfolgreichen Abstiegskampf und dem Klassenerhalt im kommenden Jahr ohne Mannschaft dastehen würden, da Choupo-Moting ebenso wie Ottl, Breno und Co. wieder „nach Hause“ zurückkehren würde!

Änis Ben-Hatira: MSV Duisburg

Seine Werte habe sich gesteigert seit dem letzten Betrachtungszeitpunkt: Er spielt mehr Minuten (76 zu 41 pro Spiel), bekommt öfter den Ball (50 zu 31 pro Spiel), schießt öfter aufs Tor (2,2 zu 1,5 pro Spiel) und gibt auch mehr Torschußvorlagen (2,1 zu 0,8 pro Spiel). Seine kicker Note verbesserte sich von 4,5 auf 3,94.
Die letzten 8 Spiele hat er von Beginn an gespielt, er scheint also seinen Platz in der Mannschaft gefunden zu haben. Bin gespannt, was Kees Jaratz vom zebrastreifenblog über ihn sagt. (Die Meinung von Kees reiche ich nach).

Update 16.01.2020: Hier die Meinung zu Ben-Hatira aus Duisburger Sicht.

Änis Ben-Hatira hat seine zunächst deutlich merkbaren persönlichen Schwierigkeiten in der 2. Liga zu spielen überwunden. Da scheint für mich mit einer positive Persönlichkeitsentwicklung verbunden zu sein. Er hat begriffen, dass er für seinen Teil der Mannschaftsleistung in erster Linie alleine verantwortlich ist. Kämpferisch und läuferisch hat er sich erheblich verbessert. Sein Abwehrverhalten ist dadurch sehr gut geworden.

Im Spiel nach vorne gibt es für ihn nur wenig Fortschritt. Ihm fehlt weiterhin oft der Blick für den Mitspieler. Nach dem Anspiel kommt es fast immer zum Dribbling über den Flügel. Damit beschäftigt er dann den Außenverteidiger, aber ihm gelingt nach dem Dribbling zu selten eine gelungene Anschlussaktion. Meist dribbelt er sich in der Verteidigung fest und macht zu wenig aus dem Raumgewinn, der ihm immer wieder auch gelingt. Dabei ist er allerdings unermüdlich und sucht den Weg über den Flügel zum Tor immer wieder von Neuem. Resignation ist da im Gegensatz zu den ersten Spielen von ihm beim MSV nicht mehr zu sehen. Auch das gehört in die Schublade Persönlichkeitsentwicklung. Ich denke, auch der neue Trainer Sasic erwartet von ihm mehr Gefahr für das gegnerische Tor. Andererseits gibt es zurzeit niemanden im Kader beim MSV, der auf seinem technischen Niveau das Flügelspiel bestreiten könnte. Was auch mit den vielen Verletzten im Kader des MSV zu tun hat.

Auf seiner Position gibt es sehr viel Konkurrenz. Der Trainer hätte ihn nicht ausgeliehen, wenn er in sein Konzept passen würde. Ich bin gespannt, ob er im Sommer einen Platz bei uns findet. Ich glaube eher nicht.

Sidney Sam: 1. FC Kaiserslautern

Der angekommenste von allen Leihspielern. Notenschnitt bei kicker: 2,94. Hat alle Spiele der Hinrunde in der Startelf gestanden. Tolle Hinrunde von ihm.

Dieser Eindruch aus der Entfernung und mit Hilfe der Daten von kicker werden durch Philip vom FCK-Blog bestätigt:

Im nun zweiten Jahr beim FCK wächst Sidney Sam über sich hinaus. In der letzten Saison war er schon maßgeblich an der guten Saisonleistung der Roten Teufel beteiligt und wäre auch sicher zum Held geworden, bei einem geglückten Aufstieg, doch nun kann man nach der Hälfte der Saison sagen, dass er dies bei weitem übertroffen hat und auch noch weiter wird. Nicht nur der FCK wüsste im Moment nicht, was sie ohne ihm machen würden, sondern ist er auch gern gesehener Spieler bei der U-21-Nationalmannschaft.
Man konnte in zahlreichen Spielen in der Hinrunde erkennen, wie wichtig Sidney Sam für die Mannschaft und deren Offensiv-Spiel ist. Mit explosiven Vorstößen und gekonnten Dribblings über die Außen, lies er diverse Verteidiger alt aussehen und kam immerhin auf zwei Tore. Aber diese sollte man nicht als Maß nehmen, denn durch seine intelligenten Pässe und das öffnende Passpiel ist er wohl der wichtigste Mann im FCK-Spiel. Somit ist es nicht verwunderlich, dass der FCK mit ihm an der Spitze der zweiten Liga steht. Dies soll natürlich, wenn Möglich auch bis zum Ende der noch langen Saison so bleiben. Zwar sagt man immer, dass eine ganze Mannschaft den Erfolg ausmacht, aber Sidney Sam drückt den FCK Spielen doch ein ums andere Mal seinen Stempel auf. Er ist in seiner jetzigen Verfassung nicht wegzudenken und ich denke, wir werden hier in der Pfalz noch viel Freude an ihm und mit ihm haben.

Spielt er nochmal so eine Rückrunde kann es für K’Lautern um den Aufstieg gehen. Sollte der FCK aufsteigen, wird es für Sidney wohl leichter endgültig zum Verein zu wechseln.

Malcauley Chrisantus: Karlsruher SC

Hui, das hatte ich verpasst: Am 10. Spieltag gegen Oberhausen hat er einen Ellbogen ausgeteilt und wurde für 4 Spiele gesperrt.
Seit der ersten Betrachtung hat er 3 Spiele gemacht, zwei davon von Beginn. Keine Statistik fällt bei ihm besonders auf. Bisher konnte er nicht überzeugen. Hoffen wir auf die Rückrunde.

Fazit

Sam und Ben-Hatira spielen oft, sammeln also Spielpraxis. Das ist sehr gut, so war es ja auch geplant. An eine Rückkehr zum HSV glaube ich aber nicht.

Choupo-Moting hat eine neue Chance, da ein neuer Trainer da ist. Chrisantus muß sich steigern. Immerhin ist im Sommer eventuell ein Platz im Sturm frei, eine gute Rückrunde wäre eine Empfehlung. Beide müssen besser werden, um als Alternative gesehen zu werden.

In Teil V werde ich dann den Trainer bewerten und meinen Ausblick auf die Rückrunde wagen.

In diesem Sinne: Nur der HSV!

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2 Responses to “Bundesliga Hinrunde 2009/2010 Teil IV”

  1. […] schwarze 6 übrigens) kicker (liegt noch nicht vor, aber wen juckt’s) 6 Jens Peters 6 Nedfuller […]

  2. […] Ein Platz in der Welt. Den eigenen Stärken entsprechend Veröffentlicht 20. Januar 2010 Halbzeitpausengespräch , MSV Duisburg , Saison 2009/2010 , Spieler damals und heute Hinterlasse einen Kommentar Tags: Änis Ben-Hatira, Hamburger SV, Lebensglück, Sozialpsychologie Letztens habe ich versucht, in ein paar Worten meinen Eindruck von Änis Ben-Hatiras Leistung in der Hinrunde zusammen zu fassen. Der vor allem mit Blick auf den HSV schreibende Nedfuller von NedsBlog hatte mich um meine Meinung gebeten, weil er die ausgeliehenen Spieler beim Rückblick auf die Hinrunde nicht außen vor lassen wollte. […]